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„Pharmaqua“ entlastet den Wasserkreislauf

Multibarrierensystem soll vierte Reinigungsstufe bringen

Mit der steigenden Lebenserwartung ist auch ein erhöhter Arzneimittelbedarf zu erwarten, der den Wasserkreislauf zusätzlich belastet. SPINTEC entwickelt mit Pharmaqua ein Verfahren, das für Tier und Mensch bedrohliche Spurenstoffe nahezu restlos aus geklärtem Abwasser entfernt.  

Die von vielen Seiten beobachtete Zunahme von Fruchtbarkeitsstörungen und das vermehrte Auftreten von Krankheiten wie Brust- und Hodenkrebs werden häufig mit Resten von Arzneimittelwirkstoffen im Wasserkreislauf in Verbindung gebracht. Auch wenn laut Bundesumweltamt die Mengen im heimischen Grundwasser für den Menschen unbedenklich sind, so haben Studien nachgewiesen, dass bereits eine niedrige Konzentration von Hormonrückständen der Antibabypille zu einer „Verweiblichung“ von Wassertieren führen kann – weswegen die Fertilität der Krötenmännchen beeinträchtigt ist.

Arzneimittelrückstände und hormonaktive Substanzen gelangen über den Körper teilweise unverändert in die Kanalisation und von dort in die Kläranlagen. Viele dieser Substanzen können jedoch nicht ausreichend entfernt werden, sodass Arzneimittelwirkstoffe und Co. in sehr geringen Mengen ins Grundwasser und damit potenziell auch ins Trinkwasser kommen. Nachgewiesen wurden insbesondere Antibiotika, Schmerzmittel sowie Migräne- und Rheumamittel.

PHARMAQUA – Verbesserte Abwasserreinigung durch Absorption und Membranen

In Anbetracht der immer älter werdenden Bevölkerung ist auch mit einem Anstieg des Medikamentenverbrauchs zu rechnen – und damit mit einer zusätzlichen Belastung des Wasserkreislaufes. Während strengere Rezeptpflicht, unterschiedlichere Verpackungsgrößen und verantwortungsbewusster Umgang mit Arzneimitteln im Allgemeinen hilfreich wären, arbeiten Verfahrenstechniker an einer vierten Reinigungsstufe für Kläranlagen, um den Wasserkreislauf auf dieser Ebene zu entlasten. Die zusätzliche Reinigungsstufe sieht vor, gefährliche Spurenstoffe mittels spezieller Verfahren noch höhergradig aus dem Abwasser zu entfernen.

Höherer Reinheitsgrad von aufbereitetem Trinkwasser durch Pharmaqua

In Kooperation mit der TU Wien (iwr und ICEBE), dem MCI Innsbruck sowie Ziviltechniker Mach & Partner arbeitet SPINTEC an der sogenannten „vierten“ Reinigungsstufe. Basierend auf einer von uns vorgeschlagenen Kombination aus Membranen und Adsorption wurde im Labor ein Verfahren zur Entfernung dieser Spurenstoffe aus dem Abwasser entwickelt. Das Multibarrierensystem, das sich aus dieser Kombination ergibt, trennt nicht nur diese Spurenstoffe ab, sondern zusätzlich auch schädliche Keime und Mikroplastik. Aufbauend auf den Laborversuchen wurde eine Abschätzung des Upscalings inklusive der zu erwartenden Investitions- und Betriebskosten durchgeführt. Derzeit wird ein Folgeprojekt bei der KPC eingebracht, bei dem das entwickelte Verfahren im Realbetrieb an einer Kläranlage getestet werden soll.


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